In kaum einem anderen der nationalsozialistischen Konzentrationslager auf deutschem Boden gab es so viele Kinder aus allen Altersgruppen unter den Häftlingen wie im KZ Bergen-Belsen, deren Zahl hier auf etwa 3.500 geschätzt wird. Auch zahlreiche Geburten im KZ Bergen-Belsen sind dokumentiert. Die beiden jüngsten Häftlinge, die am 15. April 1945 in Bergen-Belsen befreit wurden, waren erst einen Tag alt.
2018 wurde in der Gedenkstätte Bergen-Belsen eine Wanderausstellung eröffnet, die vor allem anhand von Einzelschicksalen die spezifische Lebenssituation und die Verhaltensformen von Kindern in diesem Lager darstellt. Die Ausstellung, die seither in mehreren Gedenkstätten und Museen in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz gezeigt worden ist, wird nun noch einmal in der Gedenkstätte Bergen-Belsen präsentiert.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 23. Juli 2023 um 14.30 Uhr wird der ehemalige langjährige stellvertretende Leiter der Gedenkstätte und Mitkurator der Ausstellung, Dr. Thomas Rahe, durch die Ausstellung führen und ihre zentralen Themen vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstands erläutern.
Der zweite Teil der thematischen Führung bezieht sich auf das (in der Wanderausstellung nicht dargestellte) Schicksal von Kindern unter den Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung, die nach Kriegsende in dem Camp für Displaced Persons im Kasernenkomplex des angrenzenden Truppenübungsplatzes Bergen-Hohne lebten.